Chlamydia trachomatis
Chlamydia trachomatis gehört weltweit zu den häufigsten Erregern sexuell übertragbarer Infektionen. Im Jahr 2001 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geschätzt, dass weltweit jährlich bis zu 90 Millionen Neuinfektionen mit genitalen Chlamydien erfolgen. In den Industriestaaten sind Chlamydien die häufigsten bakteriellen Erreger von Urogenitalinfektionen. In Deutschland sind Infektionen mit Chlamydien nicht meldepflichtig. Es gibt daher über die Zahl der Neuinfektionen nur Schätzungen. Über das STD-Sentinel, an dem sich zurzeit auf nationaler Ebene ca. 250 Einrichtungen beteiligen, werden Infektionsanteile von 6 % gefunden. Dabei handelt es sich jedoch meist um Personen mit erhöhtem Risikoverhalten. In einzelnen Studien wurden Prävalenzraten von 10 % bei 17-jährigen Mädchen bzw. 20 % bei 20- bis 24-jährigen Frauen gefunden.[1,2]
Übertragungsweg
Eine Übertragung ist nur durch sexuellen Kontakt sowie perinatal möglich. Die selten auftretende „Schwimmbadkonjunktivitis“ ist eher eine Folge sexueller Aktivitäten als Folge einer Übertragung durch Wasser in Schwimmbädern. Die Serovare A, B und C werden durch infektiöses Augensekret oder durch damit kontaminierte Hände oder Tücher übertragen (Schmierinfektionen).
Symptomatik
Typische Symptome bei Frauen
Stark riechender Ausfluss
Brennen beim Wasserlassen
Jucken oder Brennen im Vaginalbereich
Schmerzen, Blutung beim Geschlechtsverkehr
Schmerzen im Unterleib
Zwischenblutungen
ggf. Bindehautentzündung
Typische Symptome bei Männern
Schleimiger Ausfluss
Jucken der Penisspitze
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Schmerzen, jucken oder brennen beim Wasserlassen
Schmerzen und Schwellungen an den Hoden
ggf. Bindehautentzündung